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07.03.2003, 20.00
MUWA, Museum der Wahrnehmung, Graz

Isabel Ettenauer – Toy Piano and voice

The Joy of Toy ...

john cage | suite for toy piano | 1948
stephen montague | mirabella - a tarantella for toy piano | 1995
roderik de man | transports | 2002 *(UA)
rob smith | schroeder´s revenge | 2001 *
guy klucevsek | sweet chinoiserie | 1996
jerome kitzke | the animist child | 1994
geoff hannan | cover versions | 2002 * (ÖEA)
joe cutler | la maison de fred | 2001 *

* Werke, die für Isabel Ettenauer geschrieben wurden

John Cage (1912-1992) schrieb seine Suite for Toy Piano für Merce Cunninghams Tanzsuite Diversion. Das Stück wurde im August 1948 am legendären Black Mountain College in North Carolina vom Komponisten uraufgeführt. Es besteht aus fünf kurzen Sätzen und macht von nur neun nebeneinanderliegende weiße Tasten Gebrauch.

Stephen Montague (geb. 1943), der amerikanische, in London lebende Komponist, schrieb Mirabella - a Tarantella for Toy Piano auf Anregung von Margaret Leng Tan. Obwohl Montague vorhatte, ein kurzes Stück zu schreiben, das den kleinen Klangstäben Zeit zu atmen gäbe, entwickelte sich eine Tarantella, deren moderates Tempo sich bald steigert ...

Transports, eine neue Komposition von Roderik de Man (geb. 1941), einem der führenden niederländischen Komponisten, wurde 2002 vom Fonds voor de scheppende Toonkunst für Isabel Ettenauer in Auftrag gegeben. Das Werk wurde fur Isabels dreiokativiges Concert Grand Toy Piano geschrieben und ist eigentlich ein Miniatur-Musiktheaterstück. Der Text stammt vom Komponisten.

Der in Texas lebende Komponist Rob Smith (geb. 1968) schrieb Schroeder´s Revenge für Isabel Ettenauer, die das Werk im März 2001 in der Sammlung Essl, Klosterneuburg, uraufführte. Der berühmte Pianist von Charles M. Schultz´s Peanuts, Schroeder, der es leid geworden ist, die Mondschein-Sonate zu spielen, rebelliert und legt los mit einem Hagel an rhythmischer Aktivität. Doch die Mondschein-Sonate schein immer wieder hineinzuschlüpfen.... ist das vielleicht Beethovens Revanche?

Sweet Chinoiserie von Guy Klucevsek (geb. 1947), dem weltweit bekannten New Yorker "Godzilla of Accordions", besteht aus drei Stücken (1. Not with my Chopsticks You Don't!, 2. Silent as Swans, 3. The Mark of a Hero), die ursprünglich 1995 für Chinoiserie, einem abenfüllenden Musiktheaterstück in Zusammenarbeit mit Ping Chong and Company, geschrieben wurden. 1996 entstand davon eine Toy Piano-Adaption für Margaret Leng Tan, bei der auch von diversen anderen kleinen Intrumenten Gebrauch gemacht wird.

The Animist Child von Jerome Kitzke (geb. 1955) zelebriert den Beginn neuen Lebens; ein neugeborenes Baby umarmt instinktiv die Seele, die in allen Dingen vorhanden ist. Das Werk ist Bix Karl Windbiel gewidmet, der am 30. Juni 1994 zur Welt kam, und wurde von Wendy Mae Chambers uraufgeführt. Kitzke, der in New York City lebt, ist bekannt für seine tief menschliche Musik, die er auch mit seiner Gruppe ”The Mad Coyote³ aufführt.

Die letzen beiden Werke des heutigen Konzerts, von britischen Komponisten speziell für Isabel geschrieben, spielen beide auf ganz eigenständige Weise auf die österreichische Herkunft der Widmungsträgerin und Interpretin an. Der Titel Cover Versions von Geoff Hannan (geb. 1972) deutet darauf hin, dass sich des Komponisten Arbeiten der letzten Jahre oft Material anderer Komponisten ausborgen. Im Fall von Cover Versions handelt es sich um Fragmente von Werken Schuberts und Schönbergs (beide wie Isabel Österreicher), die in eine neue Komposition für vier Toy Pianos verwoben wurden. Das Werk wurde von Isabel im Dezember 2002 in London uraufgeführt.

Joe Cutler (geb. 1968) wollte das Toy Piano in Zusammenhang mit einer erzählten Geschichte verwenden und fragte seinen Freund, den Schriftsteller Peter Burt, einen Text dafür zu schreiben. Die Richtlinien dafür waren, dass der Text "a twist in its tale" haben sollte und dass das Stuck in Wien uraufgeführt wurde. La Maison de Fred ist wahrhaft außergewöhlich ausgefallen, doch als Ort der Urauffuhrung kam Amsterdam (die International Gaudeamus Music Week) dann Wien zuvor...


TOY PIANO ON TOUR • ISABEL ETTENAUER • THE JOY OF TOY

het spectaculairst | nrc handelsblad, holland
ungewöhnlich und herausragend | @cetera
beeindruckend | nurnberger zeitung
not to be missed | de volkskrant, amsterdam

Seit Februar 2001 sorgt Isabel Ettenauer mit ihrem neuesten Projekt, TOY PIANO ON TOUR, in dem sie neue Musik fur Spielzeugklavier spielt, international für Aufsehen.

Die Premiere fand mit großem Erfolg beim Making New Waves Festival in Budapest statt. Seither eroberte Isabel mit ihren Spielzeugklavieren und diversen THE JOY OF TOY - Programmen die Herzen ihres begeisterten Publikums in zahlreichen Konzerten und Festivals in Österreich (u.a. in Wien beim Jeunesse-Festival Geheimnis Musik im Palais Schönburg, in der Sammlung Essl und im Jugendstiltheater), Deutschland, Großbritannien (BMIC Cutting Edge at the Warehouse), den Niederlanden (darunter beim Rotterdam Music Biennial, bei der renommierten International Gaudeamus Music Week in Amsterdam und beim Crosslinx-Festival in Utrecht und Enschede) und der Schweiz. Seit einiger Zeit entwickelt sie auch immer wieder Programme, die theatralische Momente beinhalten und Gebrauch von der Stimme machen.
Eines Tages erinnerte sich Isabel Ettenauer ihres alten Bontempi-Spielzeugklaviers aus Kindertagen, holte es aus dem großelterlichen Keller hervor, testete es und fuhrte sogleich John Cages ”Suite for Toy Piano³ im Konzert auf. Dieses Werk aus dem Jahr 1948 gilt als das erste ”klassische³ Originalwerk für Spielzeugklavier. Nach kurzer Zeit genügte das kleine Bontempi Isabels Ansprüchen und dem bereits vorhandenen Repertoire für Spielzeugklavier nicht mehr, und die Sammlung musste erweitert werden. Inzwischen hat sich ihre Toy Piano-Kollektion auf zwölf Instrumente aus Bulgarien, Deutschland, Japan, China und den USA ausgedehnt. Besonders stolz ist Isabel auf ihren Concert Grand, einen kleinen Konzertflugel mit dreioktavigem Tonumfang der amerikanischen Firma Schoenhut.

Mittlerweile hat Isabel mit ihrer Begeisterung für die kleinen Instrumente und ihren besonderen Charme und einzigartigen Klang eine ganze Reihe internationaler KomponistInnen inspiriert für sie zu komponieren. So wächst das Repertoire für Spielzeugklavier ständig an und ist auch bald aus dem klassischen Konzertsaal nicht mehr wegzudenken.

Isabel Ettenauers Toy Piano-Spiel stieß auch bei den Medien auf reges Interesse und wurde seit Beginn des Projekts von Radio- und Fernsehsendern in Österreich (ORF), Großbritannien (BBC 3, BBC Scotland), den Niederlanden (VPRO und NCRV) und Ungarn (Duna TV und RTL Klub) gesendet.

Als Pianistin, die an der Musikhochschule Wien, in der Schweiz bei Emmy Henz-Diémand und in London bei Peter Feuchtwanger, Philip Mead und Ian Pace studierte, ist Ettenauer schon in vielen Ländern Europas und den USA aufgetreten.

Isabels Konzertkalender fur 2003 ist äußerst gefüllt. Highlights sind z.B. eine 10-tägige England-Tournee mit Stationen u.a. beim Warwick & Leamington-Festival, New Music Oxford und Kettle's Yard Cambridge, eine Konzertreise nach Bahrain (Persischer Golf), die Realisierung eines Radio-Stücks mit dem Komponisten David Sawer für BBC3 und die Einladung, als "Performer in Residence" zu den Voix Nouvelles (Session compositions) nach Royaumont, Frankreich, zu kommen.