Struktur ist das zentrale Thema des Klavierabends mit Florian Müller. Ausgehend von Anton Weberns Tendenz zu vollkommener Strukturalisierung in den Variationen op. 27 wird ein Bogen gespannt über Wolfgang Suppans Vielschichtigkeit, erreicht durch Techniken der Überlagerung und Verzahnung, bis hin zu den komplexen, mitunter sich auf Algorithmen beziehenden Gebilden von Georges Aperghis. Auch der Ansatz Tristan Murails, der sein Tonmaterial aus der Analyse von Obertonstrukturen gewinnt, wird beleuchtet.
Resume für Klavier (2011)
Dieses Stück ist ein konkreter Versuch an das anzuknüpfen, was mich vor zehn Jahren während der Arbeit an dem Ensemblestück "Drifting Layers" an kompositorischen Überlegungen beschäftigt hat: Verfahren bei denen Tonreihen durch Filterung, Überlagerung und Verzahnung zu mehrschichtigen Strukturen zusammengefügt werden. Die Proportionen 4:3:2:1:2:3:4 bilden zusammen mit 6 eingefügten Überleitungspassagen die 13-Teilige Formanlage des Stückes. (Wolfgang Suppan)
Florian Müller: Solist und Mitglied des Klangforum Wien. Internationale Konzerttätigkeit, Lehrtätigkeit und Meisterkurse (Biennale Venedig, ISA Wien-Prag-Budapest, PPCM an der KUG). Zusammenarbeit u. a. mit Dirigenten wie Sylvain Cambreling, Hans Zender, Fabio Luisi, Pierre-Laurent Aimard, Orchestern wie dem SWR-Orchester, MDR-Orchester, Mahler Chamber Orchestra und den Wiener Symphoniker, Theaterarbeiten u. a. mit Jerome Bel, Alain Platel und Christoph Marthaler. Zahlreiche CD-Einspielungen (u. a. Beat Furrer "Nuun", Clemens Gadenstätter "comic sense", Friedrich Cerha "relazioni fragili").
